Chantal Gelatine und das Fest

Chantal Gelatine und das Fest

Eine etwas andere Adventsveranstaltung bot das Kaufbeurer Satchmo’s: Der Travestiekünstler Magic Robert machte sich dort als Chantal Gelatine so seine Gedanken über das Fest. Die Show unter dem Titel „Advent, Advent, ein Rentier (b)rennt“ war eine gelungene Mischung aus Comedy und Entertainment. Dabei bot der Künstler in Maryline-Monroe-Verkleidung flotte Geschichten, Humor und Situationskomik.

Allgäuer Zeitung, 9.12.2011 – Harald Langer
Foto: Harald Langer

Benefiz-Konzert mit Phil Vetter in Kaufbeuren

Benefiz-Konzert mit Phil Vetter in Kaufbeuren

Einen Erlös von 2800 Euro erbrachte das Benefizkonzert des Rotaract-Clubs im Uncle Satchmo’s in Kaufbeuren, bei dem der Münchner Musiker Phil Vetter aufgetreten war. Dieser Betrag wurde nun dem Förderverein für das Frauenhaus Kaufbeuren-Ostallgäu übergeben.

Das Bild zeigt: (von links) Rotaract-Schatzmeister Martin Sprandel, Club-Präsidenten Michael Singer, Rudolf Mergenthaler vom Satchmo’s, Waltraud Stadel-Hahn, Vorsitzende des Fördervereins, und Claudia Schmidt, Rotaract-Beauftragte für Soziales,

Allgäuer Zeitung, 08.10.2011
Foto: Rotaract

Sinnlich-vitales Feuerwerk

Sinnlich-vitales Feuerwerk

Kulturring: „Gingerhog“ gehen im Satchmo’s weit über die irische Musiktradition hinaus

Kaufbeuren Als „Special“ hatte der Kulturring Kaufbeuren die Gruppe „Gingerhog“ gewissermaßen als Allgäuer Regionalmatadoren ins Uncle Satchmo’s eingeladen – und es blieben nur wenige Plätze leer. Zwei Stunden lang entführte das Ensemble mit Eva Langenwalter (Tin Whistle, Harfe, Akkordeon, Gesang), Ralf Strohwasser (Gitarre, Gesang) sowie Cordula Weber (Geige, Gesang) und Joachim Weber (Gitarre, Mandola, Gesang) in das faszinierende irische Klanguniver­sum. Dabei pendelten die Musiker zwischen unbändig frisch und wild über die Rampe kommenden Reels und Jigs, die bisweilen atemberaubend dicht aneinandergereiht wa­ren, und sensibel gestalteten Balladen.

In ihren Moderationen nahmen die Künstler dabei die Themen der meisten irischen Songs durchaus auf die Schippe: Es gehe halt (fast) immer um (mehr oder weniger) unerfüllte Liebe Phone Number Trace , Trennung, Auswanderung. Doch auch ohne diese ironischen Seitenhiebe auf die Grundstimmung der Lieder, hinter der bekanntlich eine durchaus ernste Landesgeschichte steht, kam nie Langeweile auf. Immer, wenn man sich als Zuhörer an ein bestimmtes „Muster“ gewöhnt hatte, sich eine bestimmte Melodie im Gehirn wohlig einzunisten begann, kam Bewegung in die Sache und die Fuß- oder Fingerspitzen machten sich unter oder auf dem Tisch daran, das neue Metrum zu erfassen. Nicht selten stellte sich dabei zurecht Bedauern bei den Zuhörern ein, aus Platzmangel nicht tanzen zu können. Doch auch beim reinen Zuhören (und bisweilen auch -schauen) kam man voll auf seine Kosten. Zum einen begeisterte bei „Gingerhog“ der große Einfallsreichtum, mit dem die Gruppe das eher schlichte musikalische Grundmaterial reizvoll bearbeitete und dem Publikum ein Feuerwerk rasanter Akzentverschiebungen bot. Zum anderen bewältigten die Musiker die über weite Strecken halsbrecherisch schnellen und virtuosen Passagen für die Flöte und Geige mit scheinbarer Lässigkeit und einem gewissen „Understatement“.

Gerade Cordula Weber an der Geige zog immer wieder die Blicke auf sich, da sich die Spannung und die perfekt pointierten Bogenakzente auch in der Körpersprache der Künstlerin lebhaft widerspiegelten.

Betörend dicht, anrührend und mit leisem Charme kamen auch langsame Balladen wie „Red is the Rose“ über die Rampe. Bereichert wurde das Konzertprogramm au­ßerdem durch eine plattdeutsch­englische Version von „Dat du min Levsten bist“, selbstbewusste Eigenkompositionen wie „Come, come, follow me“ und einige zeitgenössische Akzente. Lucia Buch

Irisches in allen Variationen gab es beim Konzert von „Gingerhog“ im Uncle Satchmo’s.

 

Allgäuer Zeitung, 25.03.2011 – Lucia Buch

Foto: Lucia Buch

Black Gospel im Blut

Black Gospel im Blut

„Voices in Praise“ beeindrucken im Uncle Satchmo’s mit schönen Stimmen und originellen Arrangements

Kaufbeuren Für den Abschluss der Wintersaison kam das hochkarätige Gospeltrio „Voices in Praise“ ins Uncle Satchmo’s nach Kaufbeuren. Die beiden Sänger aus dem Ursprungsland des Black Gospel traten mit Jane Knieper am E-Piano auf. Man konnte also die Stimmen von Kerry Dooley und Mel Canady in Reinform und ganz intim erleben.

Mel Canady mit seiner herrlich vollen und weichen Stimme lebt schon lange in Deutschland. Mit seinen witzigen Einlagen in perfektem Bayrisch bewies er, dass er hier seine zweite Heimat gefunden hat. Zu­letzt trat er in dem Musical über die Gospel-Ikone Mahalia Jackson und als Ray in „Night of Ray Charles“ besonders hervor. Kerry Dooley brachte einen rauen, lyrischen Bar-Sound mit.

Aus ihrem Repertoire von Standards und Klassikern des Black Gospel trugen sie nur wenige Balladen vor, meistens jedoch helle, schnelle Songs. Sie handeln vom Lob und dem Nahen Gottes, von der Bitte um Führung und strahlen Zuversicht und Optimismus aus. Mit großer Innigkeit und Intensität brachten die Sänger die berührenden Bekenntnisse der Songs zu Gehör.

Jane Kneiper schloss sich manchmal sehr dezent gesanglich an, am Piano aber setzte sie starke Akzente. Leidenschaftlich und kräftig gab sie die eingängigen Rhythmen an. Sie steuerte auch zwei eigene Kompositionen zum Programm bei. Text und Musik der Gospels „I hear the voice of Jesus“ und „We are children of the Lord“ stammen aus ihrer Feder.

Kerry Dooley interpretierte mit viel Gefühl den Song „You and me“ von Neil Simon und zeigte auch, was für raffinierte Rhythmen und Klänge mit einem einfachen Tamburin mit Schellenkranz möglich sind. Aber auch Klassiker wie „Lean on me“ und „Swing low, sweet chariot“ waren zu hören. Letzteres in einer zeitgemäß arrangierten Fassung, die noch einmal das heitere und schnelle Tempo betonte.

An diesem schwungvollen Abend standen ganz die Stimmen im Vordergrund. Sehr nah und unverstellt konnte man die stimmliche Bravour und Hingabe der Sänger erleben, die sehr klar, rhythmisch präzise und mit viel Charme das mitteilten, was ihnen im Blut und in der Seele zu liegen scheint. Das Publikum im Gewölbekeller war hingerissen und erklatschte sich noch drei Zugaben.

Das Trio „Voices in Praise“ mit (von links) mit Mel Canady, Jane Knieper und Kerry Dooley huldigte im Uncle Satchmo’s eindrucksvoll dem Black Gospel.

 

Allgäuer Zeitung, 26.12.2009 – Harald Holstein

Foto: Harald Langer